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Fadenlifting

Etwa ab dem 30. Lebensjahr führt eine Verringerung des Knochenvolumens, der Fettpolster und der Hautelastizität zu einem sekundären Hautüberschuss. Haut und Fettpolster rutschen wie ein Sack nach unten. Da die Haut aber an einigen Stellen durch Haltebänder am darunterliegenden Knochen fest verankert ist, bilden sich dort tiefere Falten, z.B. die Falte zwischen Nasen- und Mundwinkeln. Erbliche Neigung, Umweltbelastungen und/oder Gewichtsschwankungen können diesen Prozess noch weiter begünstigen. Als einzige effektive Methode zur Straffung der Haut an den Wangen, am Kinn, am Hals oder an den Augenbrauen galt lange Zeit das Facelift. Viele Patienten schrecken aber vor dieser aufwendigen und risikoreichen Operation zurück.

Wenn der Hautüberschuss noch nicht allzu ausgeprägt ist, gibt es mittlerweile eine Reihe von Möglichkeiten für eine Gesichtsstraffung ohne Skalpell. Wenn das Absacken der Brauen und der Wangenhaut vorwiegend auf einem Verlust von Fettgewebe beruht, führt ein Wiederauffüllen der natürlichen Schläfen-, Wangen- und Kinnfettpolster zu einem deutlichen Liftingeffekt an Brauen, Wangen, Kinn und Hals (Liquid Lifting). Als Füllmaterialien verwenden wir dazu in unserer Praxis v.a. Hyaluronsäure oder Eigenfett. Ein maßvoller Ausgleich des Volumendefizits an den Schläfen, Wangen und am Kinn mit Hyaluronsäuren oder Eigenfett führt zwar sekundär zu einer deutlichen Reduktion des Hautüberschusses im Mittelgesicht. Für eine Beseitigung der Nasolabial- oder Marionettenfalten reicht dies aber häufig nicht aus, da hierzu eine Überkorrektur an den Wangen nötig wäre, die zu einer unnatürlichen Deformierung des Gesichts (z.B. Mondgesicht, Matratzengesicht, Pausbäckchen) führen würde. Auch eine Straffung der Haut durch Fettabsaugung, Radiofrequenz oder Ultraschall reicht oft nicht aus.

Das Ziel des Fadenliftings ist daher, die abgesunkenen Gewebestrukturen wieder in die ursprüngliche Position anzuheben und dort zu befestigen. Dazu werden Fäden in örtlicher Betäubung und ohne Schnitte mit Hilfe einer sehr feinen Nadel so unter die Haut eingebracht, dass Sie von außen nicht sichtbar sind.

Je nach Einsatzgebiet stehen dafür verschiedene Arten von Fäden zur Verfügung, die sich in ihrer Stärke und Ausführung stark unterscheiden: So gibt es glatte, gedrehte oder gedoppelte Fäden aus einem auflösbaren Kunststoff, die nicht in der Haut verankert werden und durch eine Fremdkörperreaktion die Kollagenproduktion der Haut stimulieren sollen. Diese Polydioxanon oder „PDO“-Fäden erinnern an das frühere Golden Lifting, bei dem fächerförmig Goldfäden in die Haut eingelegt wurden, um die Kollagenneubildung anzuregen. Nach aktuellem Stand bewirken PDO-Fäden zwar eine Verbesserung der Hautqualität jedoch keinen dauerhaften Lifting-Effekt, da sie sich viel zu schnell wieder auflösen.

Im Gegensatz dazu sollen Fäden, die mit Widerhaken oder Kegelchen versehen sind, im Gewebe einrasten und durch ein Anheben des Gewebes einen sofortigen Lifting-Effekt erzeugen. Je nach Material gibt es Fäden, die sich nach ein bis zwei Jahren auflösen (Happy-Lift, Silhouette-Lift, Serdev-Lift) oder dauerhaft im Gewebe verbleiben (Aptos, Microlift).

Zur Erzielung eines dauerhaften Lifting-Effekts ist darüber hinaus auch die Auswahl des geeigneten Verfahrens entscheidend. Während bei der sogenannten „floating thread“ – Technik, die Fäden lediglich eingelegt und nicht befestigt werden, bietet die anspruchsvollere „anchorage“–Technik die Möglichkeit, die Fäden an festen Gewebestrukturen zu verankern. Im Gegensatz zur sogenannten "single point suspension"-Technik, bei der ein Faden nur an einer Stelle im Gewebe aufgehängt wird, wird der Faden bei der sogenannten "loop suspension" wie eine Schlinge unter die Haut gelegt, um das Gewicht wie bei einer Hängematte gleichmäßiger zu verteilen. Der Vorteil besteht in der höheren Stabilität des Lifting-Effekts. Während sich "single point suspensions" wie das Silhouette-Lift v.a. für das mittlere Gesicht eignen, weil dort die Schwerkraft keine allzu große Rolle spielt, können mit "loop suspensions" wie dem Microlift auch voluminösere Gewebestrukturen nachhaltig angehoben werden.

Wir beraten Sie gerne im Rahmen eines unverbindlichen Gesprächs, welche Lifting-Methode für Ihr spezielle Situation am besten geeignet ist. Im Folgenden informieren wir Sie über die von uns derzeit am häufigsten durchgeführten Faden-Lifting-Methoden